Auf einer Anhöhe, auf dem Gebiet des heutigen Bogenhauser Kirchplatzes, lag das Barock- bzw. Rokokoschlösschen Neuberghausen, von dem heute keine Spuren mehr erhalten sind. Auf dem Grundstück Maria-Theresia-Straße 35 steht heute das 1956/57 neu errichtete Gebäude des Architekten Paul Schmitthenner.
Das Schlösschen wurde im 18. Jahrhundert auf dem Gelände des mittelalterlichen Zaichingerhofs erbaut. Dieser ging über die Jahrhunderte durch viele Hände und gehörte unter anderem dem aus einer Tiroler Künstlerfamilie stammenden Fresko-Maler Johann Antonio Gumpp. Am 3. Juni 1740 kaufte der Finanzbeamte Caspar Gregor von Lachenmayr den Hof, den Kurfürst Karl Albrecht noch im gleichen Jahr zum Edelsitz mit Niedergerichtsbarkeit erhob. (Es ist damit 100 Jahre nach Schloss Stepperg der zweite Edelsitz in Bogenhausen). Lachenmayr ließ das Anwesen kurz darauf zu einem Schlösschen umbauen. Architekten, Baumeister, Künstler und genaue Bauzeit liegen aber im Dunklen.
1751 veräußerte Lachenmayer den durch Grundstückszukauf ereiterten Edelsitz an den Grafen Hieronymus von Spreti, der mit seiner 14-köpfigen Familie in das Anwesen einzog und so zum ersten „richtigen“ Schlossherren in Neuberghausen wurde. Aber auch er gab seinen Besitz wieder ab und Graf Törring-Jettenbach wurde neuer Eigentümer, der sofort damit begann, das Anwesen 1760 bis 1763 unter der Leitung von Baumeister Ignaz Anton Gunetzrhainer und unter Mitwirkung von François de Cuvilliés dem Älteren zum Herrensitz im Rokokostil umbauen zu lassen. Schloss Neuberghausen und das Pfarrdorf Bogenhausen erlebten mit der von Törring geförderten Vergrößerung und Erneuerung der St.-Georg-Pfarrkirche eine Blütezeit im Übergang vom Rokoko zum Klassizismus im Geist einer gemäßigten Aufklärung.
1808 erwarb das Anwesen Finanzminister Johann Wilhelm Freiherr von Hompesch. Von da an ist neben der Bezeichnung „Schloss Neuberghausen“ auch der Name „Hompeschschlössl“ oder „Villa Hompesch“ gebräuchlich.
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