Aufstellung des neuen Maibaums in Daglfing am 1. Mai 2007, © dietlind pedarnig, 2007
Aufstellung des neuen Maibaums in Daglfing am 1. Mai 2007, © dietlind pedarnig, 2007
Der Maibaum in Englschalking © dietlind pedarnig, 2007
Der Maibaum in Englschalking © dietlind pedarnig, 2007

Maibäume (im Münchner Nordosten)

In den ehemaligen Dörfern des Stadtbezirks 13 gibt es momentan fünf Maibaumstandorte:

Daglfing, Kunihohstraße (errichtet 1. Mai 2007, erneuert 2023)
Englschalking,
Waffenschmiedstraße (erstellt 1981, Erneuerung geplant 2024)
Johanneskirchen,
Huuezziplatz (errichtet 1. Mai 2000, Erneuerung geplant 2025)  >> Aktuelles zum Johanneskirchner Maibaum

Oberföhring,

Muspillistraße (errichtet 1. Mai 2006, erneuert 2022)
Zamdorf,
Bennigsenstraße (errichtet 1. Mai 2008)

Das Gemeinschaftserlebnis einer Maibaumaufstellung mit Muskelkraft unter Zuhilfenahme von sogenannten »Zangen« oder »Schwaibeln« kann man nur noch auf Dörfern erleben. In München, und somit auch im Stadtbezirk 13, bringt die Feuerwehr mit Kranwagen die Bäume in die richtige Position. Gefeiert wird aber nach dem Kraftakt wie in alten Zeiten: zünftig, mit Blasmusik, einer Brotzeit und frisch gezapften Bier.

Der erste durch ein Foto dokumentierte Maibaum in der Gemeinde Daglfing wurde 1924, im Hof der Englschalkinger Gastwirtschaft „Hamburger“ („Alter Wirt“), aufgestellt. Es war kein mit Bildern reich geschmücktes Prachtexemplar, wie wir es heute kennen. Er zeigt sich noch in der urtümlichen Form als ungeschälter Stamm mit zwei Fichtenkränzen. Der entästete und entrindete Baum bürgerte sich im 16. Jahrhundert ein. Auf einem Fresko im Antiquarium der Münchner Residenz aus der Zeit um 1590, das Starnberg zeigt, befindet sich eine der ältesten bildlichen Darstellungen eines Maibaums. Maibäume gab es nicht nur in Bayern, sondern in fast allen europäischen Ländern. Der Baum war Mittelpunkt der Tänze für das Frühjahrsfest. Bildzeichen und „Taferl“ mit den Zunftzeichen der ortsansässigen Handwerker und das weißblaue Outfit kamen erst im 18. Jahrhundert dazu.
Die Tradition des Maibaumaufstellens im 13. Stadtbezirk wurde 1977 durch die Schützengesellschaft Gemütlichkeit Daglfing e.V. wieder belebt. Sie stellte den ersten Maibaum nach dem Krieg, in der Nähe der Daglfinger Kirche St. Philippus und Jakobus, auf. Seitdem errichten die Schützen alle paar Jahre einen neuen Baum.

Literatur: Roland Krack, in: NordOstMagazin, Kultur in den Stadtteilen, München Januar 2007

 

 

 

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