Zamdorf





Das kleine Dorf Zamdorf an der alten Reichsstraße 12 nach Mühldorf, das seit 1913 zu München gehört, wurde erst spät von Neusiedlern entdeckt. 1934 baute man die „Afrikasiedlung“ und die „Reichskleinsiedlung Zamdorf“ (heute Siedlung Steinhausen).
Zwischen dem Denninger Anger und der Autobahn A 94 liegen die Wohnquartiere mit Einfamilienhäusern und der zwischen 1983 und 1991 errichteten Siedlung Zamilapark mit 1224 Wohneinheiten und Büros für 2000 Beschäftigte.
Südlich der Autobahn erstreckt sich ein Band von Gewerbebetrieben. In unmittelbarer Nähe zur Druckerei der Süddeutschen Zeitung entsteht gerade an der Hultschiner Straße in Steinhausen die Konzernzentrale der Süddeutschen Zeitung. Der Umzug in das ursprünglich 146 Meter hoch geplante Gebäude (jetzt 99,95 Meter) ist für 2008 geplant.
Zur Historie Zamdorfs
Im Jahre 1021 (möglich auch 1039) wird Zamindorf erstmals erwähnt. Der Name ist entweder abzuleiten von einem aus diesem und anderen Ortsnamen zu erschließenden Männernamen »Zamo«, der wiederum vom Althochdeutschen »zami“ (lateinisch »mitis«, »mansuetus«), also zahm, milde, abstammt, oder aber aus dem Frauennamen »Zamila«.
1760 besteht der Weiler Zamdorf aus fünf Anwesen und auch 1812 vermeldet das Steuerkataster von Berg am Laim nur fünf Hausnummern. Im Jahr 1840 zeigt sich Zamdorf so:

Erst ab Mitte des 19. Jahrhunderts erweitert sich das an der Chaussee nach Wien gelegene Zamdorf in Richtung Stadt durch die Ansiedlung von insgesamt sieben Ziegeleien. Durch die Eröffnung des Vorortverkehrs in München, vom Ostbahnhof nach Markt Schwaben im Jahr 1897 erhielt auch Zamdorf einen Haltepunkt. Die Einführung eines regelmäßigen Zugverkehrs ermöglichte eine Erweiterung des Geschäfts- und Wohngebiets der nahen „Großstadt“. In Nachbarschaft des Zamdorfer Bahnhofs wuchs die Siedlung „Neu-Zamdorf“ heran. Bis 1900 befanden sich hier neben Wohnhäusern sieben Gärtnereien, zwei Kramerläden und eine Wirtschaft (die dritte in Zamdorf).

Zusammen mit Berg am Laim wurde es bereits 1913 nach München eingemeindet, noch vor Daglfing (Eingemeindung 1930) – den Anschluss an die städtische Wasserversorgung erhielten die Zamdorfer allerdings erst 17 Jahre später …